Am liebsten würde ich einfach liegenbleiben, mich gemütlich auf dem weichen Polster der Sonnenliege räkeln und meinen Augen stundenlang diesen unfassbar himmlischen Blick über den breiten, feinsandigen, intensiv rosafarbenen Strand und das türkisfarbene Meer gönnen. Himmel, ist das schön hier am Crans Beach!! Ein Katamaran mit bunt gestreiften Segeln gleitet übers Meer, zwei Kinder spielen im flachen, warmen Karibikwasser, und Helene, eine bildhübsche, gute Laune versprühende Insulanerin, serviert mir ein Glas gekühltes Kokosnusswasser. Gesund, lecker, kalorienarm. Kann es sein, dass ich träume? Oder bin ich hier tatsächlich im Paradies gelandet?
Na ja, nicht ganz, aber irgendwie doch. Ich bin auf Barbados, einer Insel der kleinen Antillen, einem Garten Eden nordöstlich Venezuelas. An der Westküste das karibische Meer, herrlich zum Baden und Schnorcheln, an der raueren Ostküste der Atlantik, ideal für Surfer und Wellenreiter. Überall an der Küste himmlische Strände. Und zwischen den Meeren treibt die Natur die schönsten Blüten. Wie im Orchid World Park, wo mehrere tausend Orchideen um die Wette leuchten. Und in der Welchman Hall Schlucht, wo riesige Baumfarne wachsen, Bambus, Hibiskus in allen Farben und Banyan-Trees, Feigenbäume, deren bis auf den Boden hängende Luftwurzeln der Insel den Namen gaben: Barbados, Insel der Bärtigen..
Barbados ist zwar nur 431 qkm groß, aber eine spannende Wundertüte für ihre Besucher. Also nichts mit „Sonnenliege non stop“. Stattdessen geht’s auf Inseltour. Mit dem Land Rover vorbei an Zuckerrohrplantagen zum Sunbury Plantation House, zu bunten Chattle-Houses, die so konstruiert sind, dass sie früher von den Plantagenarbeitern von einer Arbeitsstelle zur anderen transportiert werden konnten, sozusagen „Häuschen to go“, zur Tropfsteinhöhle Harrison Cave und zum Mahagoniwald im Farley Hill National Park, wo mir gleich ein putziges Grünäffchen auf den Schoß springt, kaum größer als eine Banane.
Zum Schluss noch ein Bummel durch die Hauptstadt Bridgetown. Die blitzsaubere Metropole sieht aus, als hätte man sie komplett aus Großbritannien importiert. 300 Jahre britische Herrschaft (bis 1996) haben ihre Spuren hinterlassen - auf der ganzen Insel: die Autos fahren links, die Herren spielen am liebsten Kricket, die Damen treffen sich zum Bridge oder zum 5’o’Clock Tea, und die Kinder lieben Fish & Chips.