Hash-Abenteuer ohne Rezept

Hasher sind Trinker mit einem Laufproblem. Ach so. Und ein Hashtrail ist nichts für Weicheier. Margit muss es wissen. Die Blonde Frankfurterin vertritt die Karibikinsel in Deutschland. Sie erklärt: „Ein Hashtrail ist so eine Art Schnitzeljagd. die hier regelmäßig an den unterschiedlichsten Plätzen auf der Insel stattfindet. Von Einheimischen und Urlaubern gleichermaßen geliebt.“

Mit Sportschuhen, gemischten Gefühlen und jeder Menge Neugier stehen wir am nächsten Morgen vor Poboy’s Bar im Inselinneren, einem der „Liming-Places“, wie man hier die Treffpunkte der Insulaner zum Chillen und Quatschen nennt. Nachdem unsere Namen sorgfältig in eine Liste eingetragen sind, stürzen wir uns im Pulk von rund 70 Unternehmungslustigen ins Abenteuer über Stock und Stein, über Trampelpfade durch nahezu undurchdringlichen Regenwald, hangeln an rauen Seilen über Felswände, steile Abhänge hinunter, über Bäche und Wasserfälle, immer den ausgelegten Papierschnitzeln folgend. Nach gut zweieinhalb Stunden – das Teilnehmerfeld hat sich gewaltig auseinander gezogen und wir befinden uns irgendwo im letzten Drittel – landen wir fix und fertig, aber ausgesprochen zufrieden, wieder am Ausgangspunkt. Im Garten brodelt schon in zwei großen gusseisernen Töpfen das grenadische Nationalgericht: Oil-Down, ein würziger Eintopf aus Fleisch, Brotfrucht und anderen Gemüsen. Dazu gibt’s eisgekühltes Carib (lokales Bier) und heiße Musik aus riesigen Boxen, die den Rhythmus auf jede Schuhsohle übertragen.

 


 

Jeder quatscht mit jedem, zwei neue Paar Wanderschuhe werden unter großem Hallo mit Bier getauft, und wir kommen mit einer Deutschen ins nette Plaudern. Johanna Kostka, fröhlich, sportlich, kontaktfreudig, lebt seit 30 Jahren sehr glücklich auf der Insel und kennt sie wie ihre Westentasche. Klar, das war gerade ihr 805. Hash-Trail...

 


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