Game, Schett & Uschi-weltweit

Beim Show-Mixed am Rothenbaum waren Barbara Schett und Sascha Zverek ein gutes Team
Beim Show-Mixed am Rothenbaum waren Barbara Schett und Sascha Zverek ein gutes Team

Zum Auftakt der European Open am Hamburger Rothenbaum begeisterten Barbara Schett und Sascha Zverev das Publikum mit gutem Tennis und Sinn für Humor


Sie ist der neue Sonnenschein bei den European Open am Hamburger Rothenbaum, und ich hatte ein nettes Gespräch mit ihr. Barbara Schett, ehemals Nummer sieben der Weltrangliste, heute erfolgreiche TV-Moderatorin. Und in dieser Funktion auch bei den European Open am Rothenbaum fleißig unterwegs.

Babsi, wie alle sie nennen, führt die Sieger-Interviews auf dem Center Court, moderiert Events auf der Anlage, ist bei allen Veranstaltungen zum Turnier – immer strahlend – präsent und zeigte am Eröffnungstag als Partnerin von Sascha Zverev im Show-Mixed, dass sie immer noch verdammt gut mit dem Tennisschläger umgehen kann.

Im Gespräch versucht sie das allerdings bescheiden runterzuspielen. Obwohl … 

„Ein bisserl Ehrgeiz ist schon immer dabei“, gibt sie zu und erzählt von einem kürzlich gespielten Show-Doppel. „Es ging um nichts, aber als es im Match-Tiebreak eng wurde, waren wir plötzlich total nervös, haben neun zu elf verloren und uns tatsächlich noch bis abends über die Niederlage geärgert.“

Die Österreicherin hat den Übergang vom Profi-Tennis ins Privatleben und zur TV-Moderatorin perfekt geschafft. Nach ihrem letzten Turnier 2005 wechselte sie als TV-Expertin zu Eurosport, steht seither regelmäßig mit Mats Wilander bei den Grand Slam Turnieren für „Game, Set & Mats“ vor der Kamera. Vor zwei Jahren wurde das Format umgetauft, heißt jetzt „Game, Schett & Mats“. Was deutlich zeigt, welchen Stellenwert die gebürtige Innsbruckerin für die Fernsehmacher hat.

Wie viele Interviews hat sie während ihrer Laufbahn schon geführt? Wir überschlagen gemeinsam, rechnen, addieren. Kommen auf knapp 1000.

„Wahrscheinlich waren es doppelt so viele“, glaubt sie. Das gibt Sicherheit und Routine. Trotzdem wird jedes Gespräch intensiv vorbereitet.

„Ich muss gut informiert sein. Muss auf alles eingehen können. Und dann versuche ich immer, etwas Humor mit reinzubringen, damit die Stimmung locker ist.“

Zwei Wochen US-Open mit drei Live-Schaltungen täglich bedeuten für Barbara totale Konzentration. 

“Wenn die Zeit vorbei ist, kann man mich streichen“, sagt sie und macht mit ihrem Arm eine Bewegung, als wolle sie ein Leberwurst-Brot schmieren. „Dann sage ich zwei Tage lang kein Wort mehr und schlafe nur noch.“

Das Privatleben der 43-jährigen spielt sich überwiegend in Queensland/Australien ab. Im Küstenstädtchen Noosa Heads an der Sunshine Coast lebt sie mit ihrem Mann Yoshua Eagle, einem ehemaligen Tennisprofi, und Sohn Noah (10). Der Lütte ist ebenso sportbegeistert wie seine Eltern. 

 

Die „Interviewerin" im Interview mit Uschi-weltweit
Die „Interviewerin" im Interview mit Uschi-weltweit

„Er interessiert sich für alles, von Rugby bis Skifahren, und spielt natürlich auch Tennis. Jetzt hat er seine erste Freundin“, verrät sie. „Sie ist neun, und Noah ist sehr verliebt. Natürlich platonisch.“ 

Auf meine Bemerkung, dass man so etwas nie vergisst, bestätigt sie: „Genau. Ich erinnere mich auch noch gut an meine Kindergartenliebe.“

Joshua, die Liebe fürs Leben, hat sie dann während ihrer Zeit als Tennisprofi kennengelernt, hat mit ihm sogar 2001 bei den Australian Open im Doppelfinale gestanden. Aber damals war es eine Tennis-Freundschaft. Erst nach der aktiven Karriere wurde es Liebe.

Obwohl Babsi in Australien lebt, ist der Kontakt zur Familie in der Heimat ausgesprochen eng.

„Ich bin ja beruflich viel unterwegs, auch in Österreich und Deutschland. Dadurch kann ich relativ oft in Innsbruck sein und sehe meine Eltern und auch meinen Bruder, der in Erlangen lebt, ziemlich regelmäßig.“

Sohn Noah wächst selbstverständlich zweisprachig auf.

„Er spricht australisch und österreichisch“, sagt Babsi und grinst.


Kommentar schreiben

Kommentare: 0