Ein horizontaler Wasserfall – wie geht das denn?

Wir sitzen in einer kleinen Cessna und staunen. Unter uns ein Wasserfall, was ja eigentlich noch nichts so Außergewöhnliches ist. Aber bei diesem stimmt irgendwas nicht. Er liegt mitten im Meer zwischen den Inseln der Kimberleys, und seine Wassermassen stürzen nicht von oben nach unten, sondern waagerecht. Ein Wunder? Irgendwie schon. Auch wenn es eine Erklärung für dieses Natur-Phänomen gibt.

In dieser Region Westaustraliens gibt es die weltweit höchste Tide. Bis zu 14 Meter! Zwischen Ebbe und Flut herrscht deshalb eine enorme Bewegung des Wassers. Und hier, direkt unter uns müssen sich die Wassermassen ihren Weg durch zwei zwei gegenüberliegende Felsschluchten im Meer suchen. Durch den gewaltigen Wasserdruck, der so entsteht, staut sich das Wasser vor dem jeweiligen recht schmalen Felsentor (das eine 20 Meter breit, das andere 12 Meter), wird durchgepresst und lässt den Eindruck entstehen, es handele sich hier um einen horizontalen Wasserfall. Durch die unterschiedliche Breite der beiden Felsentore kann die Höhe des Wasserstandes um 3 Meter differieren.

Später fahren wir mit einem Motorboot zu dem Naturwunder. So auf Augenhöhe ist es beinahe noch spektakulärer. 

 


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