Tag der Hängematte

Es gibt den Muttertag und den Tag der Arbeit. Den Tag der Liebenden und den Tag der Vergebung. Und es gibt, man glaubt es kaum, den Tag der Hängematte. In diesem Jahr am 22. Juli. Er soll dazu animieren, mal abzuschalten, zu entspannen, los zu lassen. Dafür – finden die Initiatoren (natürlich Amerikaner) – kommt eine Hängematte gerade recht.

Ich denke an Urlaub, türkisblaues Meer, Sonnenschein, Zeit ohne Ende, sanftes Schaukeln, entspanntes Abhängen. Und ich erinnere mich an Hängematten-Situationen auf meinen Reisen. Zum Beispiel in einem Camp am Amazonas in Brasilien. Da schaukelte ich ganz entspannt in so einem Teil auf der Veranda – bis ich die riesige Kreuzspinne am Fenster entdeckte. Am Abend desselben Tages flutschte mir übrigens noch beim Angeln ein Piranha ins Dekolleté, der meinem Kollegen vom Haken gesprungen war...

Romantischer sind Erinnerungen an die Malediven, wo die Hängematte mitten im warmen Ozean zum Entspannen einlud, an Grenada, wo ich auf einer überdachten Terrasse schaukelnd einem Regenschauer zusah oder an die paradiesischen Traumstrände der British Virgin Islands, an denen ohne Hängematte gar nichts geht.

Lang, lang ist's her, als ich im kolumbianischen Cartagena das Hotelbett verschmähte und lieber in einer Hängematte auf dem Balkon schlief. Der Himmel sternenklar, die Temperaturen um die 30 Grad, der Blick über das karibische Meer. Wunderschön. Unvergessen!

Auf einer Reise nach Yucatan konnte ich den verlockenden Angeboten der Mexikaner nicht widerstehen und kaufte einen Hängesessel, der mehrere Sommer auf unserer Terrasse baumelte, besonders geliebt von meiner zu der Zeit schon sehr betagten Mutter, die oft vergnügt darin schaukelte. Und in einer Kinder-Hängematte, die ich Freunden mitbrachte, schlummerte eben Baby tatsächlich viele Monate lang. 

Der Tag der Hängematte – überflüssig wie ein Kropf, aber Anlass für viele schöne Erinnerungen


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